

Am 23. und am 24. September 2025 war es endlich wieder so weit: der gesamte 10. Jahrgang des Königin-Mathilde-Gymnasiums – diesmal verteilt auf zwei Termine - fuhr nach den Sommerferien nach seiner Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus im Fach Geschichte (im 9. Jahrgang) zur Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg – Niederhagen. Unter sachkundiger und engagierter Begleitung jeder einzelnen Klasse durch jeweils geschulte Historiker wurde an ausgewählten Stationen, wie z. B. Biographien Wewelsburger SS – Männer, Lebenswegen von Opfern der NS – Gewalt in Wewelsburg, Appellplatz des KZ mit Mahnstätte und Lagerküche Halt gemacht, gefragt, erläutert, reflektiert zu diesem doch scheinbar so weit zurückliegenden Zeitraum der deutschen Geschichte.
Zur Information: Die Wewelsburg war seit 1934 an die SS vermietet worden. Zur Behebung des Arbeitskräftemangels (u. a. Umbau zu einer SS – Schulungshochburg) wurde ab 1939 ein Häftlingskommandolager im Ort Wewelsburg errichtet. Ab 1941 wurde dieses Lager zum Hauptlager KZ Niederhagen erklärt und bestand bis 1943. (https://www.wewelsburg.de)
Wie aufmerksam und gut dieser Besuch aufgenommen worden ist, zeigt hier eine kleine Auswahl der Rückmeldung der Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrgangs:
„Der Ausflug zur Wewelsburg war für mich sehr eindrucksvoll und hat mich nachdenklich gemacht. Besonders bewegt hat mich das ehemalige Arbeitslager, das in der Nähe der Burg lag. Auch wenn heute nur noch wenige Gebäude stehen, konnte ich mir dadurch besser vorstellen, wie hart und unmenschlich das Leben dort für die Häftlinge gewesen sein muss. Es war schlimm zu hören, wie viele Menschen damals leiden mussten.
Bei der Führung haben wir auch viel über die Wewelsburg selbst erfahren. Während der NS-Zeit sollte sie von Heinrich Himmler zu einer Art „Kultstätte“ der SS ausgebaut werden. Dafür wurden die Gefangenen aus dem Arbeitslager eingesetzt.
Besonders spannend fand ich, dass wir im großen Turm unten im Keller waren, wo der Raum durch seine Bauweise einen besonderen Hall hat. Außerdem saßen wir in einem anderen Teil des Turms auf Sitzsäcken, während uns erklärt wurde, wie die SS diesen Ort für ihre Ideologie nutzen wollte.
Vor allem das Museum hat mich ziemlich mitgenommen. Es waren Anzüge der Arbeiter im Lager ausgehängt und an den Wänden standen Zitate, die das Leben der Arbeiter beschrieben, wie sie gefroren und gehungert haben und auch wie sie von den Soldaten misshandelt wurden.
Insgesamt fand ich es sehr gut, dass wir auch Zeit hatten alles selbstständig zu erkunden und uns einen eigenen Eindruck verschaffen konnten.
So eine Führung macht deutlich, wie wichtig es ist, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Gerade weil die Nationalsozialisten so viel Leid verursacht haben, darf man das nicht vergessen. Orte wie die Wewelsburg erinnern uns daran, was geschehen ist und dass sich so etwas wie damals niemals wiederholen darf." (E.B.)

"Der Besuch der Wewelsburg war für mich ein wichtiger Schritt, Geschichte nicht nur aus Büchern zu lernen, sondern sie erfahrbar zu machen.
Besonders die verschiedenen Ausstellungen waren eindrücklich und haben mich nachdenklich gemacht.
Ich denke, jeder sollte so einen Ort einmal besuchen, um besser zu verstehen, wie gefährlich Ideologien und Macht sein können, wenn Menschen sie nicht hinterfragen.
Insgesamt war es ein eindrucksvolles Erlebnis, das mich noch lange beschäftigen wird." (S.K.)


„Die Wewelsburg hat mir gezeigt, wie gefährlich es ist, wenn Ideologien Geschichte missbrauchen. Beim Besuch wurde mir bewusst, dass wir aus der Vergangenheit lernen und Verantwortung übernehmen müssen. Besonders die Ausstellung über die SS hat mir die Grausamkeiten deutlich vor Augen geführt. Ich habe gespürt, wie schwer die Vergangenheit auf diesem Ort lastet. Für mich ist die Burg ein wichtiges Symbol gegen das Vergessen. Sie erinnert mich daran, mich für Demokratie, Frieden und Menschlichkeit einzusetzen.“ (G.H.)
